BKG übernimmt die Macht in Baumholder

Prinzessin Daniela II. ist ständig umlagert. Von  Märchenfiguren, Cowboys oder Ninjas. Eine kleine Prinzessin in Blau lässt Prinz Timo II. nicht aus den Augen. Der Besuch im katholischen Kindergarten  war der Auftakt zum Dicken Donnerstag für das Prinzenpaar der Baumholderer Karnevalsgesellschaft (BKG). Und ein echtes Highlight, wie die Prinzessin verrät: "Es ist so schön zu sehen, wie begeisterungsfähig die Kinder sind." Und sie waren es tatsächlich. Ohne Ausnahme waren sie an diesem Morgen kostümiert erschienen. Und sie machten toll mit, als Elferrat Bernd Mai mit ihnen das "Dreifach fröhlich donnernde Baamholler Helau" übte.

Die Turnhalle des Kindergartens war an diesem Morgen zur Narrhalla umfunktioniert. Luftschlangen und Luftballons trugen ihren Teil dazu bei, aber auch die Lieder, die die Jungs und Mädels einstudiert hatte. Später war Party angesagt, als zu Fastnachtsmusik nicht nur Polonaise getanzt wurde. Und mittendrin immer die Tollitäten der BKG, die das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht bekamen.

Auch nicht, als es zum offiziellen Teil überging. Die Kinder hatten einen Clown gebastelt, die Prinz und Prinzessin als Andenken mit nach Hause nehmen können. Und auch die Hoheiten hatten, wie  schon im Vorjahr, eine Urkunde mitgebracht, die sie Kindergarten-Leiterin Maria Roth überreichten. Darin heißt es, angelehnt an das Sessionsmotto "Feiert mit ihr liewe Leit, die Helden unsrer Kinderzeit": "Helden bringen viel Glanz und Mut, und das tut nicht nur Kindern gut. Hegt und pflegt sie, gebt gut acht, mit ihnen zusammen wird geträumt und gelacht."

Eine Stunde war schnell vorbei. Und während sich die Kinder die Berliner schmecken ließen, die das Prinzenpaar mitgebracht hatte, zogen die Tollitäten samt Abordnung ins Rathaus ein. Dort warteten schon die Bürgermeister Bernd Alsfasser (Verbandsgemeinde) und Günther Jung (Stadt). Sie gaben bereitwillig ihre Macht ab, wozu sie der BKG-Vorsitzende Dieter Heinz aufgefordert hatte: "Mit einer kleinen Abordnung sind wir heut hier, vom Elferrat gerade mal drei oder vier. Selbst unser Oberboss macht heut net mit. Hoffentlich ist er übermorgen wieder fit"- Sitzungspräsident Frank Meschenmoser musste krankheitsbedingt zu Hause bleiben. Und Heinz weiter: "Doch unsre Absicht, die steht außer Frage: Wir übernehmen die Macht für die närrischen Tage." Das ließen sich die Bürgermeister nicht zweimal sagen. Alsfasser freut sich schon auf seinen Urlaub bis Aschermittwoch: "Wenn ich han nichts mehr zu melle, dann geh ich liewer auf den Umzug und sammele Kamelle."

Auch für die Bürgermeister hatte das Prinzenpaar Urkunden parat. Der  Wortlaut dreht sich ebenfalls um die Helden der Kinderzeit: "Aber ein Sechs-Millionen-Dollar-Mann, das wäre es doch; dann könnte man stopfen so manches finanzielle Loch. Noch ein Stockwerk aufs neue Museum, man würde neu gestalten; alles rund um den Weiher, nichts bleibt beim Alten. Schön ist es zu träumen, doch zum guten Schluss, kommt eh alles so, wie es kommen muss." Noch ein "Schönes Baumholder" mit allen Gästen gesungen, geschunkelt und einen Snack genossen - schon ging es wieder weiter in Richtung Awo-Seniorenzentrum. Auch da macht das Prinzenpaar seit vielen Jahren am Dicken Donnerstag Station, übergibt Berliner und die närrische Urkunde. Auch hier zeigt sich Prinzessin Daniela begeistert: "Man merkt richtig, dass sie sich auf uns freuen - und so machte es uns einen Riesen-Spaß."

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